Presse-, Hörer- und Leserkommentare zu:
Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?

Stuttgarter Zeitung
vom 1.9.2000
Hier im Norden
von September 2000
Sonntag Aktuell
vom 24.12.2000
Hörerkommentar
zu der Lesung am 17.02.2001 in Stuttgart
Leserkommentar
vom 22.03.2001 als Kundenrezension bei "amazon.de"
sh:z magazin
vom 21. August 2001
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STUTTGARTER ZEITUNG vom 1.9.2000

Wie die "Poesie des Meeres" spürbar wird

Die Stuttgarter Autorin Karin de la Roi-Frey erzählt vom Leben auf der Nordseeinsel Föhr

Von Adrienne Braun

Sie hießen Anna und Pauline, Luise oder Inke, und die Männer sagten von ihnen: "Auf unsere Frauen, da kann man Häuser bauen." Sie nähten und stickten, gingen in langen Kleidern raus aufs Feld und trauerten über all die Leben, die das Meer fortgespült hatte. Für die Paulsens und Martens, Okkens und Jürgens war es Alltag, dass die Männer manchmal jahrelang auf See waren und dass einige von ihnen nie mehr zurückkamen. "Auf See bestattet", "Begraben in Norwegen" oder "Seit 20 Jahren verschollen", so etwas liest man häufig in den Kirchen auf der Nordseeinsel Föhr.

Doppelt fremd ist das, was Karin de la Roi-Frey in ihrem neuen Buch beschreibt. Die Stuttgarter Autorin ist zurückgekehrt auf die Nordseeinsel Föhr, wo sie geboren wurde und aufgewachsen ist. Und sie blickt zugleich zurück auf das Leben ihrer inzwischen fast hundertjährigen Großmutter und die Zeit, als sich Männer noch rasieren lassen konnten und Frauen "in Stellung" gingen.

Karin de la Roi-Frey hat in Kiel und Esslingen studiert und war in Stuttgart als Lehrerin tätig. Inzwischen hat sie sich ganz aufs Schreiben verlegt. Bücher über Uhland und Mörike hat sie herausgegeben, einen Band über "Mütter berühmter Schwabenköpfe" und das "Frauenleben im Biedermeier". In "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?" arbeitet sie nun nicht nur ein Stück eigener Biografie auf, sondern auch die Regionalgeschichte. Sie erzählt von Wyk, einem Örtchen auf Föhr, von den Wyker Jungs, die Zeitungen austrugen oder Theaterplakate an Bäume banden, um sich ein paar Groschen zu verdienen. Sie erinnert an die Kremschnitten der Wyker Bäcker und die Kunst der Putzmacherin. Und sie blickt zurück auf die Badegäste, die in den Häusern der "Insulaner" Unterschlupf suchten oder im vornehmen Hotel "Schloss am Meer" residierten und morgens ihre "Strandzelte" in Beschlag nahmen.

Karin de la Roi-Frey hat ausführlich recherchiert und allerhand historische Fotografien zusammengetragen. Sie erzählt von legendären Föhrer Persönlichkeiten und hat Anekdoten auf Lager. Zunächst liest sich das ein wenig spröd und abgehackt. Allmählich entfalten ihre kurzen, thematisch aufgezogenen Kapitel aber Atmosphäre, die Figuren werden plastischer, der Alltag auf dieser eigenwilligen Insel wird lebendig. Wer Föhr kennt, wird noch manche Nähe zu der heutigen Insel entdecken. Wer Föhr nicht kennt, lernt eine Welt kennen, die von der unseren so gänzlich verschieden ist und doch eines spüren läßt: Die "Poesie des Meeres".

© Stuttgarter Zeitung

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"Hier im Norden", September 2000

Föhrer Tee- und Erzählstunden

In den Föhrer Buchhandlungen ist das neueste Werk der Autorin Karin de la Roi-Frey "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?" ein absoluter Bestseller. Kein Wunder, ist ihr Buch doch ein Stück Inselgeschichte, erzählt von ihrer Großmutter Agnes de la Roi, die erst vor kurzem in ihrem l00sten Lebensjahr verstorben ist. Am 21. August wurde sie auf dem Boldixumer Friedhof bestattet.

Heutzutage ist das nichts Ungewöhnliches mehr, vor fast 200 Jahren fragten Wyker Mädchen ihre Freundin Paulina höchst erstaunt: "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?". Die Geschichte dieser Schatulle, die in ihrer Familie von Frauengeneration zu Frauengeneration weitergegeben wurde - und viele Erinnerungen an längst vergangene Zeiten - hat Karin de la Roi-Frey in den Tee- und Erzählstunden ihrer Großmutter in Wyk auf Föhr, die im Januar 100 Jahre alt geworden wäre und fast ihr ganzes Leben auf der Insel verbrachte, schon als Kind gehört. Dampfend heißer Tee ließ die Kandisstückchen krachen, die zusammen mit den kleinen Löffeln eine kleine "Teemelodie" beim Umrühren sangen, vor deren Hintergrund ihre Großmutter die Geschichte des alten Hafenmeisters mit dem schiefen Gesicht, des Hauses Häberlin und der "Wyker Jungs" erzählte. Aus dem reichen Lebens- und Erzählungsschatz dieser alten Insulanerin schöpfend, schreibt die Autorin, Karin de la Roi-Frey, ihre Enkelin, in ihrem neuen Buch eine Föhrer Geschichte, wie man sie bisher noch nicht auf dem Büchertisch finden konnte. Vergangenheit und Gegenwart verknüpfend, erweckt sie alte Namen und Häuser, fast vergessene Inselereignisse, und so manche "Döntjes" wieder zum Leben. Wie der vom Lehrer Egon "Schnott", der die Angewohnheit hatte, sich während der Klassenarbeiten in der Nase zu popeln und mit den so entstandenen kleinen Bällchen auf schummelnde oder sonst irgendwie unartige Schüler zu zielen. Aus einer Familie von Hallig- und Inselbewohnern stammend, die seit Generationen mit dem Meer leben, erzählt de la Roi-Frey von "Föhrerinnen", vom "Inselfriedhof", der "Schifferbank", von "Strandräubern" und "Sturmflut":

"Als die Männer fertig angezogen in der Küche erschienen, hatte sie ihnen bereits einen heißen Tee und ein paar Brote gemacht. Im Stehen und ohne Worte verlief diese Mahlzeit, bevor der Mann und der Sohn meiner Großmutter in dieser Nacht das Haus verließen. Bei sich hoffentlich drehendem Wind und ablaufendem Wasser würden sie in den Morgenstunden zurückkommen. Noch aber waren es drei Stunden bis zum Höchststand der Flut ..."

Ein ganz persönliches Stück Familiengeschichte erzählen die Kapitel "In Stellung", "Heringe und Fliederbeersuppe", "Die Wyker Mulde" und "Teestunde", wobei "Poesiealbum", "Konfirmationsanzug" und "Briefe aus dem Krieg" zu den nachdenklichen Erzählungen ihrer Großmutter gehören, die Karin de la Roi-Frey schriftlich festgehalten hat. In allen Berichten, Erzählungen, lustigen Begebenheiten und traurigen Erinnerungen scheint die enge Verbundenheit der Autorin mit dem Meer und ihrer Heimatinsel Föhr durch, die das Buch "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch" schrieb, um das Leben und die Erzählungen ihrer Großmutter, die für sie "im Mittelpunkt einer großen, eng mit der Inselgeschichte verbundenen Familientradition stand", festzuhalten.

Die Autorin Karin de la Roi-Frey wurde in Wyk auf Föhr geboren und ist dort zur Schule gegangen. [...] Ihre Lesungen sind auf Föhr mittlerweile mehr als gefragt. Und sie zeigt sich auch in dieser Richtung völlig offen und geht ganz neue Wege, wie zum Beispiel bei einer Strandlesung (7.Sept, 15.00 Uhr, Südstrand in Wyk an der Brücke).

Bisherige Veröffentlichungen: "Uhland von A bis Z", "Frauenleben im Biedermeier", "Mörike von A bis Z" und "Mütter berühmter Schwabenköpfe"

© "Hier im Norden"

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"Sonntag Aktuell" vom 24.12.2000
(Beilage STUTTGARTER ZEITUNG und andere, Auflage ca.1,1 Mio.)

REISELEKTÜRE
Der Grog aus der Wärmflasche

Stellen Sie sich vor: Ein paar Tage Winterurlaub auf einer kleinen Insel in der Nordsee. Der Sturm pfeift ums Haus. Gerade sind Sie vom Strandspaziergang zurückgekommen, mit kalten Ohren und wirrem Haar. Sie kuscheln sich in die Sofaecke, wärmen sich die Hände an einer Tasse Teepunsch und schlagen dieses Büchlein auf: "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch? - Ein nordfriesisches Inselleben" von Karin de la Roi-Frey.
    Es geht um die Insel Föhr. In 45 Episoden schildert die in Wyk geborene Autorin, die heute in der Nähe von Stuttgart wohnt, das Inselleben der letzten hundert Jahre - so wie es ihre Großmutter Agnes ihr in vielen gemeinsamen Teestunden in ihrem kleinen Wohnzimmer erzählt hat.
    Das ist Ihr Urlaubsziel aus einer anderen Perspektive. Zuerst schauen Sie sich nur die Fotos an, Schwarzweißbilder wie aus einem vergilbten Familienalbum. Frauen in Tracht und beim Krabbenpulen, Plätze, die Ihnen vom Bummel durch das Hafenstädtchen Wyk noch vertraut vorkommen - die Süderstraße, das Kurhaus am Sandwall. Dann lesen Sie sich fest. Ernste Geschichten sind darunter, von Armut, harter Arbeit, Sturmflut. Und fröhliche, von den Wyker Jungs und ihren Streichen, von der Schifferbank, auf der nur die alten Männer sitzen durften, von Teepunsch-gestärkten Typen und legendären Frauen.
    Zum Beispiel Miele Gosche aus Boldixum, die in Kalifornien für die Goldgräber Wäsche gewaschen hatte und nach ihrer Rückkehr auf Föhr eine Gaststube aufmachte. Eines späten Abends, als der Ofen schon längst aus war, kamen noch Gäste, die unbedingt einen Grog haben wollten. Miele Gosche löste das Problem des heißen Wassers schnell: Sie goß einfach den Inhalt ihrer Wärmflasche in die Groggläser.
    Überhaupt die Frauen der Insel. Sie waren ungewöhnliche Charaktere, selbstständiger als die meisten Frauen ihrer Generation, da sie für alles allein zuständig waren, während ihre Männer monate-, manchmal jahrelang auf See waren. Als junge Mädchen arbeiteten sie in der Muschelfabrik, waren bei feinen Herrschaften in Hamburg "in Stellung" und schufteten in den Pensionen auf Föhr als Hausmädchen. Wie gut haben wir's heute, sagen Sie sich und lesen weiter über die Frühzeiten des Tourismus auf der Insel, von Damenbad und Herrenbad, Strandzelten, Badekarren. Im Winter kam damals keiner.
    Doch es ist nicht alles Schnee von gestern in dieser Insel- und Familiengeschichte. Die Autorin stellt Bezüge zur Gegenwart her, zeigt Orte, an denen sich dieses und jenes abgespielt hat und malt so ein plastisches Bild der Insel, auf der ihre Großmutter Agnes ihr ganzes Leben verbracht hat. Erst vor wenigen Monaten ist sie, fast hundert Jahre alt, dort gestorben.
    Auf Föhr ist das Buch über Agnes de la Roi bereits Insel-Bestseller. Und Sie werden den schmalen Band auch nicht eher zuschlagen, bis Sie das Geheimnis seines Titels ergründet haben. Er bezieht sich auf die "Schatulle", den Schreibtisch, der in der Familie mit den starken Frauen von Generation zu Generation weitergegeben wurde und der um 1840 herum die Freundinnen der damaligen Besitzerin erstaunt fragen ließ: "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?" (Verlag Jens Quedens, Norddorf/Amrum, 19,90 Mark).

Heidrun Kayser

© Sonntag Aktuell

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Hörerkommentar
zu der Lesung am 17.02.2001 in Stuttgart
VHS Stuttgart, TREFFPUNKT Rotebühlplatz

Wenn die Kluntjes leise knistern und knacken ...


Zurück in die Zeit der Abenteuergeschichten

Von Sissi Prokop, Stuttgart

Das ist vermutlich nicht nur in Stuttgart so: Man hat den Streß der Woche hinter sich gebracht, auch die Einkäufe am Samstag (Sonnabend), der Partner ist nicht abgeneigt, mal wieder etwas "in Kultur" zu machen, und man überlegt sich das passende Abendprogramm. - Die Volkshochschule veranstaltet in ihrem neuen Kulturtempel (Rotebühlzentrum) eine Autorenlesung aus: "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch? - Ein nordfriesisches Inselleben". Warum nicht dorthin, in die Kneipe kann man später noch, und außerdem hat man von der Autorin Karin de la Roi-Frey schon gehört, auch eines ihrer Bücher gelesen.

Beim Betreten des modernen Gebäudes in der Stadtmitte konnte ich mir kaum vorstellen, wie dort jemand eine Atmosphäre von Nordsee, Naturgewalten, Inselleben und friesischer Gemütlichkeit vermitteln würde. Um es vorweg zu nehmen: Es ist gelungen. Schon die lockere und freundliche Begrüßung durch die Autorin bewirkte, daß ich mich sofort willkommen und irgendwie geborgen fühlte. Nicht fremd zwischen lauter Fremden, sondern in eine Gemeinschaft aufgenommen. Keine Sitzreihen wie im Kino, sondern ansprechend gedeckte Vierertische, an denen - dezent arrangiert - niemand allein blieb. Friesentee und "Kekse" (Gebäck) taten das ihrige dazu. Es machte wohlig-warm, die "Kluntjes" (Stücke aus braunem Kandiszucker) in den heißen Tee zu geben und sie dann tatsächlich knistern und knacken hören zu können.

Mit einer ungezwungenen Natürlichkeit, einer warmen, angenehmen Stimme begann die Autorin ihren Vortrag - der eigentlich gar keiner war. Ich fühlte mich eher zurückversetzt in die Zeit der Gutenachtgeschichten als kleines Kind, die Zeit der Märchen, die Zeit der Abenteuergeschichten, die Zeit der fesselnden Romane, die man nicht weglegt, bevor man sie zu Ende gelesen hat. Auswahl und Reihenfolge der Episoden aus "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?" bauten eine anhaltende Faszination auf, spannend und beruhigend zugleich. Die Geschichten aus dem Buch über Sturmflutnächte, berühmte Inselmaler oder berüchtigte Hafenkneipen wurden ergänzt durch nicht veröffentlichte "Geschichten am Rande", die der Autorin zu dieser oder jener Stelle einfielen. Persönlich erlebte und auch solche, die ihr erst nach Erscheinen des Buches von verschiedenen "Insulanern" erzählt worden sind.

Einige der etwa 30 Hörerinnen und Hörer kannten die Insel Föhr und stellten entsprechende Insider-Fragen. Wir anderen waren neugierig geworden auf diese uns - jetzt nicht mehr ganz - fremde Insel und die Nordsee, und so erfuhren wir zum Beispiel, daß es dort nur guten Tee gibt, den auch die Kinder schon trinken. Wahrscheinlich nicht als Punsch, aber in diesem Punkt wurde nicht weiter nachgefragt.

Nachtrag

Nach dem Ende des Vortrags blieb mein Begleiter etwas geistesabwesend sitzen. Ich dachte entsetzt, "der kann doch nicht eingeschlafen sein". War er natürlich nicht, aber er meinte "die Wellen der Nordsee gegen die Mauern des Stuttgarter Rotebühlzentrums branden" zu hören, und wollte das noch ein wenig länger genießen - alles ohne Punsch.

Kritik? Ja. Die Pause von nur 5 Minuten sollte länger sein, damit man über das Gehörte miteinander reden und dabei eine Zigarette zu Ende rauchen kann. Und für die wenigen Deutschen, die nicht Ost- oder Nordfriesen sind, sollten einige Vokabeln erklärt werden. "Schatulle" = Schreibtisch dürfte nicht allgemein geläufig sein.

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Eine Leserin oder ein Leser aus Tübingen,
am 22. März 2001 veröffentlicht als Kundenrezension bei amazon.de
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"Eine Biographie, die Interesse an der Insel Föhr weckt"

In dem Buch wird die Lebensgeschichte der Großmutter der Verfasserin erzählt, einer "ganz normalen" Frau auf der Insel Föhr. Es geht jedoch nicht nur um sie allein, sondern wir erfahren in diesem Zusammenhang vieles über die Menschen und das Leben auf der Insel vom 19. Jahrhundert bis heute. Ich bin durch einen Zeitungsartikel auf das Buch aufmerksam geworden. Obwohl ich bisher noch nie etwas mit der Insel Föhr am Hut hatte, habe ich das kleine Buch regelrecht "verschlungen". Mit vielen alten Fotos illustriert, vermittelt es einen lebendigen Eindruck vom früheren Leben auf der Insel. Jetzt könnte ich mir durchaus vorstellen, bald mal auf die Insel Föhr zu fahren und mir anzusehen, wie es heute dort aussieht. Ja, auch so ein "geschichtliches" Buch kann eine gute Tourismuswerbung sein!

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sh:z magazin
Dienstag-Beilage der Tageszeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages
vom 21. August 2001

Inselleben aus Frauensicht

Karin de la Roi-Frey ist viel herumgekommen. Auf Föhr geboren, studierte sie in Kiel und Esslingen, promovierte in Tübingen, lebt heute in der Nähe von Stuttgart und ist als Autorin (u.a. "Frauenleben im Biedermeier") viel auf Lesereisen unterwegs. Doch immer wieder zieht es die 45-jährige nach Wyk - wo ihre Großmutter Agnes gelebt hat. Diese kannte nur das Leben auf der Nordseeinsel - und in Hamburg für kurze Zeit aus der Dienstmädchenperspektive. Die kindlichen Besuche bei der Großmutter haben bei Karin de la Roi-Frey einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Die gemütlichen Stunden auf dem plüschigen Sofa, die Schublade mit den Erinnerungsstücken, die Fotoalben und die Familiengeschichten dazu. Die persönlichen Erzählungen der Großmutter - sie war eine Enkelin des Wyker Reedereigründers Sievert Broder Volquardsen und mit dem Maurer de la Roi aus Flensburg verheiratet - hat die Autorin mit historischen Fakten über das alte Föhr verknüpft. Trotz des etwas sperrigen Titels "Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch?" ein kleiner Bestseller: Inzwischen ist das Büchlein in einer zweiten Auflage erschienen, freut sich die Schriftstellerin. Ihre lebendige Heimatkunde, die sie "nebenher im Urlaub auf Föhr" geschrieben hat, findet nicht nur bei Insulanern und Urlaubern, sondern auch bei Ex-Föhringern aus Übersee reges Interesse.

(sab)

© sh:z magazin

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(c) 2005 Dipl.-Ing. Birgit Berger